Betreuungsquote für Ganztagsangebote in Kindertageseinrichtungen
In Sachsen besuchen 81,4 Prozent aller Kindergarten-Kinder ab drei Jahre eine Kita mit Ganztagsangebot, in der sie mehr als sieben Stunden täglich betreut werden. Deutschlandweit liegt Sachsen damit auf Platz 2 hinter Thüringen (90,7 Prozent).
Im Vergleich dazu haben die alten Bundesländer Quoten von unter 50 Prozent. "Die Ergebnisse zeigen, der Ausbau der Kindertageseinrichtungen als ganztägige Bildungsorte ist in Sachsen erfolgreich verlaufen. Damit schaffen wir die Voraussetzung für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf", so Kultusminister Roland Wöller. Von allen Ländern konnte Sachsen in den Jahren 2007 bis 2010 die höchste Steigerung bei der Ganztagsbetreuung erzielen: von 66,4 auf 81,4 Prozent. "Mit dem Angebot von Ganztagsplätzen erfüllen wir nicht nur den Wunsch vieler Eltern nach längeren Betreuungszeiten, sondern stellen damit auch die Weichen für eine intensive frühkindliche Bildung. So schaffen wir gleiche Bildungschancen und Startbedingungen beim Übergang in die Schule", erklärte Wöller.
Auch bei anderen durch die Bertelsmann Stiftung untersuchten Indikatoren des Ländermonitors ist Sachsen vorn: Im Vergleich der Pro-Kopf-Ausgabe für jedes Kind unter sechs Jahren liegt der Freistaat ebenfalls an zweiter Stelle der Flächenländer. Bei den Investitionen in die Betreuungsinfrastruktur kommt der Freistaat auf Platz 3 nach Bayern und Baden-Württemberg. Die sächsischen Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen haben im Ländervergleich eine sehr gute Qualifikation: 83,6 Prozent des Personals hat einen Fachschulabschluss als Erzieher oder Heilpädagoge. 6,1 Prozent des pädagogischen Personals verfügen inzwischen über einen Hochschulabschluss. Das heißt, in 38 Prozent der Kitas ist mindestens eine Fachkraft mit akademischem Grad tätig. Der Bundesdurchschnitt liegt hier bei 21 Prozent.
"Auf diesen Lorbeeren können wir uns aber nicht ausruhen. Es gibt noch viele Herausforderungen zu meistern", so Kultusminister Wöller und verwies dabei auf den derzeitigen Personalschlüssel. "Der Freistaat bleibt hier weiter im Gespräch mit den Kommunen und freien Trägern, um die Finanzierung für ein besseres Betreuungsverhältnis zu ermöglichen", so Wöller. Der Bericht machte zudem deutlich, dass der Altersdurchschnitt der beschäftigten Fachkräfte relativ hoch ist: 68 Prozent der Erzieher sind über 40 Jahre alt, der Bundesdurchschnitt liegt bei 54 Prozent.
Die Ergebnisse gehen aus den aktuellen Daten des Ländermonitors der Bertelsmann Stiftung hervor. Seit 2008 führt sie jährliche Untersuchungen über die frühkindlichen Bildungssysteme der deutschen Bundesländer durch. Im Zentrum der Betrachtung steht in diesem Jahr der aktuelle Stand bei der Ganztagsbetreuung im Kindergarten.
Die Daten des Ländermonitors sind hier abrufbar.