Fachtext "Wie erklärt man Kindern Krieg?"
Das Programm WillkommensKITAs hat aus aktuellem Anlass einen Text veröffentlicht, in dem mehrere Expert*innen Anregungen geben, wie man mit Kindern über das Thema Krieg sprechen und ihnen Geborgenheit und Halt geben kann.
Für Annekathrin Schmidt, DKJS-Expertin für Persönlichkeitsbildung, ist es gerade jetzt wichtig, dass Erwachsene Ruhe und Zuversicht ausstrahlen: "Die Bilder und Berichte aus der Ukraine lösen bei vielen Menschen starke Gefühle, Ängste und Sorgen aus. Nicht nur die Erwachsenen macht die aktuelle Situation betroffen, sondern auch die Kinder und Jugendlichen. Gerade jetzt brauchen Kinder Stabilität. Eltern, Pädagog:innen und alle erwachsenen Begleiter:innen von jungen Menschen tragen eine hohe Verantwortung. Ruhe, Gelassenheit und Zuversicht zu vermitteln ist gar nicht so leicht, wenn man selbst voll Sorgen ist. Deswegen ist es wichtig, dass auch die erwachsenen Begleiter*innen auf sich selbst achten und für ihr Wohlbefinden sorgen, um Ruhe zu bewahren und um diese dann auch weitergeben zu können."
Jennifer Rauch ist psychologische Psychotherapeutin für Verhaltenstherapie und hat Verständnis dafür, dass sich Eltern, aber auch Fachkräfte mit dem Thema schwertun: "Es gibt kaum etwas Schwereres als mit Kindern über Themen zu sprechen, die wir Erwachsene selbst kaum verstehen, die aber offensichtlich so bedeutend sind oder Ängste wecken, dass das Thema kein Tabu bleiben kann. In aller Kürze: Schwer an diesen Gesprächen ist oft die unbewusste Angst der Erwachsenen, durch diese Gespräche Ängste nicht nur abbauen zu können, sondern möglicherweise auch zu schüren. Aber vor allem, indem wir über das Thema offen sprechen, lassen sich gemeinsam Ängste abbauen und den Kindern Strategien vermitteln, die ihnen den Umgang mit den eigenen Gefühlen ermöglichen."