Offene Arbeit in der Kita – ein Praxisbuch
Zur Anregung der pädagogischen Arbeit in den sächsischen Kindertageseinrichtungen entstand im Rahmen des Projektes eine Broschüre, die die Praxis der Offenen Arbeit beispielhaft darstellt. In dieser Broschüre beschreiben pädagogische Fachkräfte, Kita-Leitungen und Trägervertreter/innen wie sie organisatorisch, strukturell und pädagogisch Praxis offen gestalten, damit eine bedürfnisorientierte und am Kind zentrierte Pädagogik in den Kindertageseinrichtungen umgesetzt wird.
Die Broschüre können Sie hier herunterladen.
Der Praxisbericht wurde im Rahmen des Modellprojektes „Offene Arbeit?! Zur Entwicklung eines Netzwerkes Offene Arbeit in Sachsen“ entwickelt und erstellt. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes.
Herausgeber ist das Institut 3L. 3L steht für „Lebens Langes Lernen“. Sich bilden heißt: neugierig sein, sich erproben und Neues wagen - mit dem Wissen, dass unsere Geschichte und bisherigen Erfahrungen, unsere Erziehung und unsere Umwelt uns prägen. Die Weiterbildung von Erwachsenen knüpft dort an. Deren Lernbiografie braucht eine besondere Berücksichtigung, denn das ist ihr Fundus. Gleichzeitig liegt dahinter das Bewusstsein, dass unsere Kunden Menschen in einer sich stetig verändernden Gesellschaft begleiten und bei deren Auseinandersetzung, Entwicklung und Aneignung unterstützen.
Informationen zum Modellprojekt "Offene Arbeit?!"
Um den Begriff der Offenen Arbeit gibt es noch viele Missverständnisse. Ausschließlich räumliche Veränderungen z. B. führen nicht zu einer veränderten Pädagogik. Es kann auch nicht darum gehen, Kinder sich selbst zu überlassen, so dass sie „tun und lassen können, was sie wollen“.
Um ein „neues Bild vom Kind“ mit einem veränderten Bildungsverständnis auf den Weg zu bringen, braucht es einen Umdenkprozess. Dieser ist für Fachkräfte anspruchsvoll, denn wir sind alle durch andere Bildungsinstitutionen gegangen und pädagogisches Handeln ist biografisch geprägt.
Das Projekt „Offene Arbeit?!“, das am 1. September 2016 startete, setzt hier inhaltlich an. Als Anlaufstelle und Plattform soll es fachlichen Austausch, kollegiale Reflexion und überregionale Vernetzung fördern.
Arbeitsschwerpunkte sind:
1. Internetpräsentation des Projektes
Auf der Website www.oa-sachsen.de wird über das Projektgeschehen informiert und durch Veranstaltungsdokumentationen, Literatur- und Medienempfehlungen Anregungen zur Praxisgestaltung gegeben.
2. Austausch auf Augenhöhe – Ein Netzwerk „Praxis für Praxis“
Aufbau und Pflege eines Netzwerkes offen arbeitender Kindertageseinrichtungen ist zentraler Arbeitsschwerpunkt des Projektes. Hiermit soll dem großen Austauschbedarf der Kindertageseinrichtungen Rechnung getragen werden, die sich erst auf den Weg der Öffnung begeben haben.
3. Foren, Fachtagungen und Fortbildungsangebote
Der Begriff Offene Arbeit ist nicht klar definiert und wird immer noch allzu leicht mit offen stehenden Türen, Funktionsräumen oder gruppenübergreifenden Angeboten gleichgesetzt. Offen zu arbeiten setzt jedoch vielmehr eine innere Haltung voraus, die gekennzeichnet ist von der Offenheit für Prozesse, für neue Ideen und in erster Linie für die unterschiedlichen Bedürfnisse und Entwicklungswege der Kinder. Die pädagogischen Fachkräfte hierfür zu sensibilisieren ist ein Anliegen der Foren, Fachtagungen und Fortbildungsangebote.
4. Ein notwendiger Schritt – Erarbeitung von Qualitätsstandards für die Offene Arbeit
Bisher existieren in der Fachliteratur keine konkreten Qualitätsstandards für die Offene Arbeit, die pädagogisches Handeln anleiten und begründen. Von vielen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen wird dies als Mangel erlebt, da so wichtige Orientierungshilfen und auch Argumentationsgrundlagen für die pädagogische Praxis fehlen. Ein Ziel des Projektes ist es daher, Qualitätsstandards für die Offene Arbeit zu entwickeln.
5. Einblicke in die Praxis – Das Werkbuch
Zudem wird ein Rahmen des Projektes ein Werkbuch entwickelt, das neben den Qualitätsstandards Beiträge von pädagogischen Fachkräften, Kita-Leitungen und Trägervertreter/innen beinhaltet.