DJI-Studie: Mit Weiterqualifizierung dem Fachkräftemangel begegnen
Die Kindertagesbetreuung in Deutschland steht vor zwei Herausforderungen: Zum einen fehlen vielerorts Fachkräfte, zum anderen wird eine zunehmende Professionalisierung der pädagogischen Fachkräfte gefordert. Sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene wurden bildungspolitische Initiativen ins Leben gerufen, um Attraktivität und Qualität der Erziehungsberufe zu steigern. Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat angekündigt, mit einer Fachkräfteoffensive die Ausbildung, Arbeitsbedingungen und die Bezahlung pädagogischer Fachkräfte verbessern zu wollen.
Bei den Bemühungen wurden bisher kaum junge Menschen mit Hauptschulabschluss und einer Ausbildung in der Kinderpflege oder Sozialassistenz berücksichtigt. Mit diesen Abschlüssen können sich Beschäftigte für den Beruf als Erzieherin oder Erzieher weiterqualifizieren.
Die Studie „HauptschülerInnen auf dem Weg zur Ausbildung als ErzieherIn und AltenpflegerIn“ untersuchte, wie diese Personen für die Weiterbildung zur Fachkraft gewonnen werden können und welche Unterstützung sie benötigen. Zwischen 2015 und 2017 wurden mehrere hundert junge Menschen in Bayern und Nordrhein-Westfalen mehrmals befragt. Die Studie wurde innerhalb eines Forschungsprojektes des Deutschen Jugendinstituts (DJI) durchgeführt und von der Hans-Böckler-Stiftung gefördert.
Die Ergebnisse zeigen, dass ein erheblicher Teil der befragten Kinderpflegerinnen und Kinderpfleger vorhat, im Anschluss eine Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher zu machen. Sie betrachten die Kinderpflege als Einstieg für eine Weiterqualifizierung. Dabei stehen sie im Ausbildungsverlauf unter anderem vor der Herausforderung, fachtheoretische Inhalte in die Praxis zu übertragen.
Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass zusätzliche ausbildungsbegleitende Förderangebote und Unterstützungsstrukturen die Weiterqualifizierung erleichtern können.
Weitere Informationen zur Studie sowie die Studie selbst als PDF erhalten Sie auf der Webseite des Deutschen Jugendinstituts www.dji.de oder auf der Webseite www.fruehe-chancen.de des BMFSFJ.