Naturwissenschaftliche Bildung in Kindertageseinrichtungen
Kinder erkunden ihre Umwelt mit großem Eifer. Frühe naturwissenschaftliche Bildung zielt darauf, diese kindliche Neugier für die Entwicklung eines nachhaltigen Interesses zu nutzen. Dabei sollte in Kitas eine altersgerechte Auseinandersetzung mit der belebten und unbelebten Natur stattfinden: Gelingt es, alltägliche Naturerscheinungen als Lerngelegenheiten zu nutzen, werden nicht nur der Forscherdrang der Kinder unterstützt und ihr Selbstvertrauen gestärkt, sondern sie können bereits früh naturwissenschaftliche Ideen und Vorgehensweisen kennenlernen.
Mirjam Steffensky geht den vielfältigen Bezügen zur Frühpädagogik und Naturwissenschaftsdidaktik nach. Sie gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsbefunde, analysiert die Rolle der Naturwissenschaften in den Bildungsplänen und diskutiert schließlich die Anschlussfähigkeit der Elementar- zur Primarpädagogik. Abschließend umreißt die Autorin Herausforderungen, die sich bei der Umsetzung naturwissenschaftlicher Bildung in der Kita ergeben, und formuliert zukünftige Aufgaben für die Praxis.
Frühe naturwissenschaftliche Bildung fußt auf der Neugier junger Kinder. Von Anfang an setzen sich Kinder mit Gegenständen und Phänomenen der belebten und unbelebten Natur auseinander. Dieser Aneignungsprozess findet daher auch in den Bildungs- und Orientierungsplänen für die Kindertageseinrichtungen Berücksichtigung. Diese sind domänenspezifisch ausgerichtet und orientieren sich an den Theorien zum Kernwissen in der Entwicklungspsychologie. Eine frühe naturwissenschaftliche Bildung hofft außerdem darauf, mit dem Forscherdrang der Kinder auch ihr anhaltendes Interesse an naturwissenschaftlichen Themen anzuregen und ihnen damit den Zugang zu den sogenannten MINT-Fächern zu erleichtern.
Die Grundlagenexpertise von Mirjam Steffensky diskutiert die unterschiedlichen Bewegungen, die sich durch die Etablierung der Bildungspläne, aber auch durch das Engagement unterschiedlicher Stiftungen und Initiativen in der Frühpädagogik derzeit vollziehen. Dabei werden diese erstmals sowohl in den aktuellen Fachdiskurs der Naturwissenschaften als auch in den der Frühpädagogik eingeordnet. Die Autorin arbeitet zudem deutlich die Anschlussfähigkeit früher naturwissenschaftlicher Bildung zur Primarpädagogik bzw. zum Sachunterricht heraus. Schließlich resümiert sie auf unterschiedlichen Ebenen die wichtigsten Aspekte einer naturwissenschaftlichen Bildung in der Kindertageseinrichtung und umreißt deren für die Praxisarbeit relevanten Kern. Daran anknüpfend geht die Expertise zuletzt auch auf pragmatische Fragen bezüglich der Umsetzung naturwissenschaftlicher Bildung in der Kindertageseinrichtung ein: Welche konkreten Aufgaben ergeben sich für frühpädagogische Fachkräfte aus der fachwissenschaftlichen Debatte? Welche Rolle sollten die Erzieherinnen und Erzieher einnehmen? Was ist bei der Bildungsbegleitung zu beachten? Und schließlich: Wo liegen überhaupt die Chancen einer frühen naturwissenschaftlichen Bildung?
Die Publikation als PDF sowie den Link zur kostenlosen Bestellung der Publikation finden Sie auf der Webseite der Weiterbildungsinitiative Frühpädagogische Fachkräfte (WIFF).