"Das ist mein Recht!" – Studie zu Kinderrechten in Sachsen
Die sächsische Kinder- und Jugendbeauftragte Susann Rüthrich hat eine Studie beauftragt, die erstmals aus der Perspektive von Kindern und Jugendlichen berichtet. Insgesamt wurden 79 Kinder und Jugendliche zwischen acht und 17 Jahren für die Studie persönlich interviewt. Zusätzlich beteiligten sich 333 junge Menschen sowie 404 Erwachsene an einer Onlinebefragung. Ziel der Studie war es, die Verwirklichung von Kinderrechten in verschiedenen Lebensbereichen – in der Familie, in der Wohngruppe, in der Schule, am Wohnort, im Verein oder auch im Gesundheitswesen – erstmals differenziert abzubilden.
In der Onlinebefragung gaben 44 Prozent der Kinder und Jugendlichen an, einzelne Kinderrechte benennen zu können und weitere 34 Prozent kannten diese mindestens vom Namen her. Unter den befragten Erwachsenen lag der Anteil derjenigen, die einzelne Kinderrechte benennen können, sogar bei 86 Prozent. Allerdings zeigten sowohl die Fokusgruppeninterviews als auch die Einschätzungen der befragten Erwachsenen, dass häufig konkretes Wissen dazu fehlt.
Wesentliche Erkenntnisse der Studie
- Viele junge Menschen in Sachsen sind noch nicht ausreichend über Kinderrechte informiert.
- Die Meinung junger Menschen wird nicht immer gehört.
- Nicht immer haben junge Menschen bei Problemen eine Ansprechperson, an die sie sich wenden können
- Viele Kinder und Jugendliche machen Erfahrungen mit Verletzungen von Kinderrechten, einschließlich Beteiligungsrechten.
- Kinder und Jugendliche fühlen sich nicht immer sicher.
- Der Schutz vor Diskriminierung wird nicht immer ausreichend gewahrt.
- Kinder und Jugendliche in spezifischen Lebenslagen stehen vor besonderen Herausforderungen bei der Wahrnehmung ihres Rechts auf Beteiligung.
- Es gibt Hinweise auf „blinde Flecken“ bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Detaillierte Informationen und Ansatzpunkte für Weiterentwicklungen und Handlungsempfehlungen können der Studie entnommen werden. Mit der Studie wird eine erste Datensammlung vorgelegt, die Impulse für Diskussionen und Gespräche gibt. Quelle: Medienservice Sachsen, vom 30. Mai 2024
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