Abschlussbericht externe Evaluation WillkommensKITAs
Von 2017 bis 2022 war WillkommensKITAs ein Programm der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS), das Kindertageseinrichtungen dabei unterstützte, die Herausforderungen der seit 2015 stark zunehmenden Aufnahme von Kindern mit Fluchterfahrung zu bewältigen, z. B. Sprachbarrieren, kulturelle Vielfalt und traumatisierende Erfahrungen.
Die externe Evaluation durch das Institut für sozialpädagogische Forschung Mainz (ism) evaluierte 27 Einrichtungen, die 2019 mit der Programmumsetzung begonnen hatten. Zielsetzung war es zu prüfen, inwieweit das Programm WillkommensKITAs die angenommenen Wirkungen bei Einrichtungsleitungen, Fachkräften, Kindern und Eltern erreichte und welche Bedingungen hier förderlich sind.
Einige der zentralen Erkenntnisse
Die pädagogischen Fachkräfte fühlten sich nach dem Programm besser als vorher in der Lage, eine Willkommenskultur zu etablieren (v. a. Diskriminierung zu erkennen, weniger aber Sprachentwicklung zu fördern) und mit Vielfalt umzugehen. Dazu passend gaben sie an, nach dem Programm mehr Wissen über Kinder und Familien mit Migrationsgeschichte und/oder Fluchterfahrung sowie über Vielfalt im pädagogischen Alltag zu haben. Die pädagogischen Fachkräfte bewerteten das Programm WillkommensKITAs mit Blick auf die Aufnahme weiterer geflüchteter Kinder aus der Ukraine als hilfreich, z.B. was das Einbeziehen von Dolmetscherinnen und Dolmetschern oder elektronische Übersetzungsgeräte angeht.
Die Einrichtungsleitungen und pädagogischen Fachkräfte haben Angebote (weiter-)entwickelt und implementiert, um Vielfalt und Partizipation zu fördern, allerdings aufgrund von Corona nicht im ursprünglich geplanten Ausmaß. Die Partizipation von Eltern zu fördern, war beiden Gruppen nach dem Programm wichtiger als vorher, wobei v. a. die Information von Eltern und weniger die Einbindung in Entscheidungen der Einrichtung wichtig war. Die Sprachbarrieren die zwischen Fachkräften und Kindern und Eltern bestehen, die (noch) kein Deutsch sprechen, bleiben eine der größten Hürden im Alltag.
Die Einrichtungsleitungen und pädagogischen Fachkräfte reflektieren die Ressourcen und Bedarfe ihrer Einrichtung zum Zwecke der Qualitätsentwicklung nach dem Programm häufiger als vorher.
Ein wichtiger inhaltlicher Bestandteil der Programmarbeit war die Auseinandersetzung mit der Qualität des Unterstützernetzwerkes jeder einzelnen Einrichtung. Die Programmumsetzung fiel in die Corona-Pandemie, so dass viele Aktivitäten zur Vernetzung für einen langen Zeitraum nicht durchgeführt werden durften. Daher sind die lokalen und regionalen Kontakte vorhanden, oft allerdings deutlich seltener als es für die Qualitätsentwicklung notwendig wäre.