Landesprogramm alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung Sachsen

Das Landesprogramm alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung Sachsen wurde am 1. Juli 2023 durch den Sächsischen Haushaltsgesetzgeber ins Leben gerufen. Begleitet durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus wird das Landesprogramm auf der Grundlage des vom sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes finanziert. Mit dem Landesprogramm alltagsintegrierte sprachliche Bildung in der Kindertagesbetreuung Sachsen überführt der Freistaat Sachsen das bisherige Bundesprogramm "Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" in landesweite Strukturen.

Das Landesprogramm unterstützt pädagogische Fachkräfte und Kindertagespflegepersonen im Handlungsfeld der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung sowie der Gesundheitsbildung unter besonderer Berücksichtigung der Mundgesundheit.

Zielgruppen und Angebote des Landesprogramms

Das Landesprogramm verfolgt einen flächendeckenden Ansatz und richtet sich an pädagogische Fachkräfte aus Kinderkrippe, Kindergarten, Kindertagespflege und Hort. Sein Angebotsportfolio umfasst:

  • Information: auf programmeigener Website und Sprach-TIPPS-App
  • Prozessentwicklung: in einzelnen Einrichtungen
  • Beratung: individuell und Kollegiale Fallberatung
  • Vernetzung: mit anderen Einrichtungen der Kindertagesbetreuung vor Ort und in Sachsen
  • Qualifizierung: durch thematische Netzwerktreffen und Arbeitskreise
  • Sachkostenpauschale: für Materialien und Fortbildungen zur alltagsintegrierten Sprachbildun

Alle Angebote sind kostenfrei, modular sowie bedarfs- und prozessorientiert.

Alltagsintegrierte sprachliche Bildung als eine Grundlage der Sprachentwicklung

Sprache durchzieht die gesamte Lebenswirklichkeit eines Kindes. Sprachliche Bildung hat deshalb einen maßgeblichen Einfluss auf gesellschaftliche Teilhabe und den weiteren Bildungserfolg. Umso wichtiger ist es, dass Kinder sich so früh wie möglich über Sprache(n) selbst aktiv in die Lebenswirklichkeit einbringen und diese zunehmend sprachkompetent mitgestalten.

Für die Sprachentwicklung braucht ein Kind feinfühlige Dialogpartnerinnen und Dialogpartner auf Augenhöhe: offene Ohren, echtes Interesse, eine wertschätzende zugewandte Haltung und sprachliche Vorbilder.

Umsetzung des Landesprogramms in den Regionen

Das Herzstück des Landesprogramms bilden die in den Landkreisen und kreisfreien Städten angesiedelten Sprachmentorinnen und Sprachmentoren. Zu deren Aufgaben zählen u. a. die umfassende Beratung und fachliche Begleitung der Einrichtungen der Kindertagesbetreuung und Kindertagespflegestellen, die Qualifizierung der pädagogischen Fachkräfte sowie die damit einhergehende langfristige Unterstützung der Einrichtungen in ihrer Qualitätsentwicklung und Verstetigung guter Sprachbildungspraxis.

Mit der Anstellung von Sprachmentorinnen und Sprachmentoren (geplant 60 VZÄ) erhalten Kinderkrippen, Kindergärten, Kindertagespflegestellen und Horte des/der am Landesprogramm teilnehmenden Landkreises/kreisfreien Stadt die Möglichkeit, von der sprachpraktischen Expertise zu profitieren, die Angebote des Landesprogramms vollumfänglich zu nutzen sowie die durch den Freistaat Sachsen bereitgestellte Sachkostenpauschale abzurufen. Die letzte kann für die Anschaffung von vielfältigen Materialien zur alltagsintegrierten sprachlichen Bildung sowie für thematische Fortbildungen eingesetzt werden.

Koordinierungsstelle des Landesprogramms

Die im Rahmen des Landesprogramms eingerichtete Koordinierungsstelle übernimmt die fachliche Begleitung der Sprachmentorinnen und Sprachmentoren. Als wichtige Schnittstelle zwischen allen programmrelevanten Akteurinnen und Akteuren befindet sich diese in Trägerschaft der Sächsischen Landesvereinigung für Gesundheitsförderung e. V. (SLfG) und des Zentrums für Forschung, Weiterbildung und Beratung an der ehs Dresden gGmbH (ZFWB). Durch ein vielfältiges Angebot, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit leistet die Koordinierungsstelle einen Beitrag zur Weiterentwicklung der Qualität der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung in der Kindertagesbetreuung in Sachsen. Darüber hinaus begleitet die Koordinierungsstelle das Landesprogramm wissenschaftlich und etabliert ein Monitoring-Tool zur Qualitätssicherung.

Projektpartnerinnen und Projektpartner

Komplettiert wird das Landesprogramm durch die Projektpartnerinnen und -partner des Landeskompetenzzentrums zur sprachlichen Bildung und Förderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen (LakoS) und der Konzeptentwicklungsstelle Sprach-TIPPS (Sprach-Trainings- und Informationsplattform für pädagogische Fachkräfte in Sachsen).

Laufzeit des Landesprogramms

Das Landesprogramm hat eine Laufzeit vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2025.

Weitere Informationen

Letzte Aktualisierung: 16.05.2024