Studie des Deutschen Kitaleitungskongress über Kitas 2024
3.055 Kita-Leitungen haben bundesweit im Zeitraum vom 18. Oktober 2023 bis 10. Januar 2024 an der
diesjährigen DKLK-Umfrage teilgenommen. Befragt wurden die Teilnehmenden zu den Themen Leitungszeit, Anerkennung und Wertschätzung, Fort- und Weiterbildung, Personalstand und sprachliche Bildung. Der Meinungstrend zeigt: zu wenig Leitungszeit, häufiges Arbeiten in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung und große Probleme bei der Fachkräftegewinnung.
Schwerpunkt: Sprachliche Bildung
Sprachliche Bildung war in diesem Jahr der thematische Schwerpunkt der Umfrage: Ein Drittel der Kita-Leitungen sagte, dass es in ihrer Einrichtung keine speziell für den Bereich qualifizierte Fachkraft gebe. Laut der Studie spricht die Gesamtheit der Kinder einer Kita durchschnittlich mindestens sechs Sprachen, die Gesamtheit der Fachkräfte einer Kita in etwa drei Sprachen. Pädagogisch und fachlich geschultes Personal könnte dazu beitragen dieser Diskrepanz gerecht zu werden. Tomi Neckov, stellvertretender Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung sieht die Anwerbung von Fachkräften mit anderen als deutschen Sprachkenntnissen als eine Möglichkeit, mithilfe derer die frühkindliche Sprachkompetenz besser gefördert werden könnte.
Die Gewinnung von Fachkräften im Erziehungsbereich ist ebenso schwierig wie in anderen Branchen. Über 84 Prozent der Kita-Leitungen gaben an, dass sich der Personalmangel innerhalb der letzten zwölf Monate verschärft hat. Offene Stellen mit den passenden Bewerbenden zu besetzten ist noch schwieriger geworden.
Unzureichender Fachkraft-Kind-Schlüssel
Die Mehrheit der Kita-Leitungen gaben an, dass die tatsächliche Fachkraft-Kind-Relation von wissenschaftlichen Empfehlungen abweicht. Bei den unter Dreijährigen betreut eine Fachkraft durchschnittlich mehr als fünf Kinder (Empfehlung 1 zu 3). Bei den über Dreijährigen weist die Studie eine Relation von 1 zu 10,8 aus, die Empfehlung liegt bei 1 zu 7,5.
Leitungszeit
Bei mehr als 52 Prozent der Kita-Leitungen liegt die angegebene tatsächliche Leitungszeit über der vertraglichen Leitungszeit. 62,7 Prozent der Kita-Leitungen gaben an, dass sie mehr als 60 Prozent ihrer gesamten Arbeitszeit für ihre Leitungszeit benötigt. Nur bei 39,5 Prozent der Befragten steht dieser Umfang auch vertraglich als Leitungszeit zur Verfügung.
Wertschätzung
Ein sehr wichtiges Anliegen ist den Kita-Leitungen die Wertschätzung. Sie fühlen sich von Kindern, Mitarbeitenden, Fachberatung, Trägern, Eltern und Familien mit Prozentwerten zwischen 88 und 99 Prozent wertgeschätzt. Dem Empfinden nach, erfahren Kita-Leitungen wenig Wertschätzung durch die Bundespolitik (13 Prozent) oder Medien (37 Prozent). Eine Wertschätzung durch Politiker auf kommunaler Ebene empfinden über 41 Prozent.
Weitere Informationen
- DKLK Studie 2024: Key Facts Bundesweit
- Verband Bildung und Erziehung: Pressemeldung vom 19. März 2024